Tipps für Heilkundige


Rat für Ärzte
 
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PRAKTISCHE PRAXIS-TIPPS FÜR ÄRZTE:
Ungefragte Ratschläge und Empfehlungen 

"Das gute Beispiel ist nicht nur eine Möglichkeit,
andere Menschen zu beeinflussen. Es ist die einzige." 

(Dr. Albert Schweitzer )

Es gibt zwei Arten Patienten. Einmal die, die höflich zuhören, mit dem Kopf nicken, alles mitschreiben, was Sie sagen - und es dann nicht tun. Die anderen sind mutlos, skeptisch und ein klein wenig verzweifelt. Das sind die Leute, die wohl viel eher tun werden, was Sie sagen, und die gesund werden.

 

Zitat von Dr. Michael Ash aus Cornwall in England"Alle meine Patienten sterben. Die Frage ist: wann?" 

 

Hier ist eine bunte Mischung von Tipps für alle erfahrenen und aufstrebenden Ärzte. 

 

Motivation und Kommunikation

Für Richard Simmons kam der Moment der Einsicht, als er sich fragte: "Warum bist du so fett?" Seien Sie darum nicht schüchtern und fragen Sie ganz direkt: "Warum sind Sie krank? Was wären Sie alles zu tun bereit, um gesund zu werden?"

 

Die Meisten derjenigen, die etwas tun möchten, können und werden ihre Gesundheit verbessern, WENN MAN IHNEN SAGT WIE. Wer nichts tun will, verbessert sie auch nicht. Damit ist fast schon alles gesagt - außer Sie können ihren Patienten beistehen, wirklich zu wollen! DARIN liegt genau die Kunst des Heilens. Mindestens zu einem Drittel besteht meine Arbeit als Berater darin, andere zu motivieren.

 

Meiner Meinung nach können kommunikationstechnische Fähigkeiten auf dem Gebiet der Beratung enorm hilfreich sein. Das neurolinguistische Programmieren (NLP) ist ein gutes Beispiel für einen praktikablen Ansatz. Ich habe zwar nur eine geringe Kenntnis des Verfahrens, doch selbst diese reicht aus, um zu bestätigen, dass man mit den Menschen am besten in Kontakt kommt über den von ihnen bevorzugten Sinneskanal. 

 

Wenn Sie einer visuell orientierten Person gegenübersitzen, wird diese meist nach oben und in die Ferne schauen. Um Zugang zu einer visuellen Person zu bekommen, muss man visuelle Hilfsmittel wie Tabellen oder Grafiken und Wendungen wählen wie "Das sieht gut aus", "Schauen Sie sich das mal an", "Sehen Sie, was ich meine?", "Sind Sie jetzt im Bilde?" usw. 

 

Ein auditiv ausgerichteter Mensch sieht Sie eher direkt an oder blickt zur Seite. Bei ihm verwendet man auditive Wendungen wie "Hören Sie bitte", "Das hört sich gut an", "Hören Sie sich das hier einmal an" usw.

 

Der kinästhetische Typ blickt eher nach unten und zur Seite. Um die Person zu erreichen, gebraucht man Wendungen wie "anpacken", "sehr berührt", "fühlt sich gut an", "in Kontakt bleiben" usw.  Kinästhetisch ausgerichtete Menschen sind oft solche, die einem im Gespräch die Hand auf den Arm legen. Darum sollte man sie auf die Schulter klopfen oder ihnen kräftig die Hand schütteln. Falls ihnen das merkwürdig vorkommt, denken Sie daran, dass Sie es zum Wohle des Patienten tun, nicht für ihr eigenes. 

 

Erfolgreiche Kommunikation hängt also im wesentlichen davon ab, diejenigen Sinneskanäle zu benutzen, die dem Gegenüber am besten entsprechen. Das ist kein überflüssiger Luxus. Schließlich bringt es herzlich wenig, wenn Sie etwas wissen, es aber nicht an den Mann oder die Frau bringen können. 

 

Weitere Hilfsmittel: Dazu zähle ich das viel zu oft belächelte Meisterwerk von Dale Carnegie mit dem Titel Wie man Freunde gewinnt. Es ist ein sehr praktisches und preiswertes Buch voller Mitgefühl. Am besten sind die ältesten Ausgaben, da sie Carnegies ursprünglichen Text (von 1936) am nächsten sind.

 

Das Buch Eltern und Kinder von H. Ginnott ist sehr hilfreich, wenn Sie mit Kindern zu tun haben. Natürlich ist auch der Folgeband wichtig: Eltern und Teenager. Beide empfehle ich ohne Einschränkungen.

 

Man braucht kein ehemaliger Hippie zu sein, um aus den Büchern und CDs von Ram Dass (Dr. phil. Richard Alpert) Gewinn zu ziehen. Besonders wertvoll sind Schrot für die Mühle und Sei jetzt hier

 

Ein nur auf Englisch erhältlicher Titel war How I Mastered My Fear of Public Speaking (seit langem vergriffen) von Elmer Wheeler. Das ist eines der großen Bücher über Kommunikation. Wenn man sucht, findet man es vielleicht noch in Bibliotheken oder auf Internetplattformen für gebrauchte Bücher.
 

Stress und Bewusstsein 

Strukturierte Formen der Entspannung wie Meditation haben offensichtlich eine sehr gute Wirkung auf das Selbstbild des Praktizierenden und verbessern seine Gesundheit. Buchstäblich Hunderte von bestätigenden Quellen finden sich in dem Werk Research on Transcendental Meditation: Collected Papers, Vol 1-5 und in dem Buch Die Körperseele von Dr. med. Deepak Chopra. Vergleichende Studien an der Harvard-Universität ergaben, dass TM die wirksamste aller bekannten Techniken zur Stressbewältigung ist. Die beste Technik ist natürlich die, die ihren Patienten gut tut und die sie auch wirklich anwenden!
 

Ernährung  

Jeder Arzt sollte herausfinden, wie seine Patienten sich ernähren. Das gilt außer für Ärzte auch für Zahnärzte, Psychologen und Heilpraktiker. Isst der Patient einfach irgend etwas drauflos? Dann haben Sie vielleicht einen Junkfood-Junkie vor sich, oder vielleicht sogar einen Puddingvegetarier (der zwar kein Fleisch isst, aber sonst auch nicht viel anderes). Zögern Sie nicht, an vernünftige Ernährung zu erinnern, selbst wenn das bedeutet, die grundlegenden Lebensmittelgruppen der Ernährungspyramide aufzuzählen. Ich habe nichts gegen Vegetarismus, im Gegenteil, ich bin ein starker Befürworter dieser Ernährungsform. Mir geht es darum, dass man auf die Schwachpunkte bei vegetarischer Ernährung achten muss, die am ehesten medizinische Beachtung brauchen. Erfolgreiche Vegetarier (von denen es in den USA über 12 Millionen gibt) gehen viel seltener zum Arzt als die meisten anderen Leute.

 

Wenn eine kranker Mensch bei ihnen in der Praxis auftaucht, finden Sie heraus, was seine Leitlinien für die Ernährung sind. Strenge Vegetarier (Veganer) beispielsweise könnten einen Mangel an Vitamin B 12 haben oder mehr Eiweiß oder Calcium brauchen. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei Kindern von Veganern. Da ist es nicht angebracht und auch nicht nötig, Fisch, Milchprodukte oder Rindergalle zu empfehlen. Natürlich können Veganer gesund sein! Für eine tierfreie vollwertige Ernährung gibt es einfache Regeln:

 

1. Viel Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen) essen. Zusammen mit Getreide und am besten Kürbis ergeben sie vollwertiges fleischfreies Eiweiß.

 

2. Vitamin B 12 bekommt man nicht nur aus Milchprodukten, sondern auch aus Nährhefe, Tempeh, Tofu, Miso, Spirulina, Bienenpollen und möglicherweise entsteht es im Darm gesunder Vegetarier (zumindest bekommen Rinder auf diese Weise ihr B 12).

 

3. Wenn eine Veganerin oder ein Veganer die Regeln Nr. 1 und 2 nicht befolgt, drohen Probleme, egal welcher Richtung sie angehören. Die Richtungen sind mir auch egal. Für mich zählt nur, was am Ende herauskommt. Wer ohne Fleisch leben möchte, der muss es auch richtig anpacken. Ich weiß, wovon ich rede: Meine Kinder sind vegtarisch aufgewachsen. Wären sie nicht gesund gewesen, wären mir die Schule und die Gesundheitsbehörden sofort im Nacken gesessen.


Selbst Mahatma Ghandi aß Milchprodukte, und Jesus aß Fisch. Ihre Patienten können also gelassen bleiben, wenn Sie diese Nahrungsmittel empfehlen. Oder für die Kinder noch etwas Joghurt für zusätzliches Kalzium, Eiweiß und Vitamin B 12. Man braucht keine große Streitfrage daraus zu machen.
 

Was den Patienten helfen kann, mehr Geduld zu haben

 * Gesundheitliche Besserung kann täglich auf und ab gehen oder zum Stillstand kommen. Man muss Ruhe bewahren und am Ball bleiben. Manchmal ist es gut, sich zu erinnern: "Es besteht keine Eile. Immer daran denken, wie lange es gebraucht hat, den jetzigen Zustand zu erreichen."

 

* Manche glauben, sie schaffen es nicht, von einer Gewohnheit loszukommen, oder sie meinen, es wird sich nie etwas bessern. Manche geben auf und kommen nicht wieder.

 

* Vielleicht sagen Sie ihren Patienten: "Mir wäre es lieber, Sie würden vieles von dem, was ich Ihnen sage, ein Jahr lang durchhalten, als dass Sie alles machen, was ich sage, aber nur für eine Woche." 

 

* Jeder Patient muss lernen, KEIN Patient zu sein, sondern sein eigener Arzt. Auf dem Weg zur Selbstständigkeit ist die Unterstützung der Familie sicher schön, doch die kann man nicht einfordern, und man sollte auch nicht darauf zählen.

 

* Oft müssen Menschen einfach weinen. Sagen Sie das ihren Patienten, wenn Sie ihren Schmerz sehen. Und halten Sie ein Papiertaschentuch bereit. Haben Sie keine Angst davor, wenn sie schweigen, Frustration oder Angst  zeigen. Geben Sie dem Raum. Danach können Sie weitermachen.

 

* Wenn Sie einen jungen Menschen vor sich haben, behandeln Sie ihn wie einen Großen. Ich werde nie vergessen, wie ein YMCA-Leiter mich als 10jährigen Jungen bei einer Vorführung vor den Eltern als großen Zauberer behandelte, der ihn in der Luft schweben lassen konnte. Er behandelte mich wie seinesgleichen. Kinder mögen Anerkennung. 

 

* Und nicht nur Kinder mögen Anerkennung. Wer professionell anderen helfen will, gesund zu werden, muss das auf der Grundlage einer Beziehung zwischen gleichberechtigten Erwachsenen tun. Das ist kein Geheimnis. Und doch wird es oft vergessen, so dass man meint, es wäre eines.

Copyright  C  1999 und davor Andrew W. Saul. 

Deutsch von Helmut Lasarcyk 2013

Andrew Saul ist der Autor der Bücher FIRE YOUR DOCTOR! How to be Independently Healthy (Kritiken von Lesern finden Sie hier: http://www.doctoryourself.com/review.html ) und DOCTOR YOURSELF: Natural Healing that Works. (Kritiken finden Sie hier: http://www.doctoryourself.com/saulbooks.html )

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Andrew W. Saul

 


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