Selbst gängige Antibiotika können gefährlich sein


Antibiotika
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Orthomolecular Medicine News Service, 13. Oktober  2008

Jedes Jahr kommen 142 000 Menschen durch Antibiotika in die Krankenhaus-Notaufnahme
US-Gesundheitsbehörden warteten 60 Jahre, bis sie das Problem untersuchten

(OMNS, October 13, 2008) Am 13. August 2008 veröffentlichte die US-Behörde "US Centers for Disease Control" (CDC) den "ersten Bericht, der jemals in den USA erschienen ist über unerwünschte Nebenreaktionen von Antibiotika" (1). Soll das wirklich "der erste Bericht" sein, der "jemals" erschienen ist?  Wie kann das sein? Antibiotika werden seit den 1940er Jahren in großem Maßstab eingesetzt. Es erstaunt, dass die Behörde so lange brauchte, um die Nebenwirkungen dieser Medikamente zu erforschen. Jetzt wird offenbar, dass man über Jahrzehnte von ihrer Sicherheit und Gefahrlosigkeit ausging, obwohl das nicht gerechtfertigt war.

Antibiotika können Sie in die Notaufnahme eines Krankenhauses bringen. Fast die Hälfte aller dieser Notfälle wird durch die gängigen Antibiotika verursacht, die am häufigsten verschrieben und die als die ungefährlichsten angesehen werden. Und was noch unglaublicher erscheint: die größte Gefahr besteht besonders bei Menschen in der Blüte des Lebens, nicht etwa bei Babys. Wie die Autoren der Studie berichten, machen "Personen im Alter von 15-44 Jahren schätzungsweise 41,2 Prozent der Notaufnahmefälle aus. Bei Säuglingen sind es nur etwa 6,3 Prozent." Sie fanden auch heraus, dass es sich bei fast 80 Prozent der durch Antibiotika hervorgerufenen unerwünschten Nebenwirkungen um allergische Reaktionen handelte. Die restlichen beruhten auf Überdosierungen und fehlerhafter Einnahme, verursacht sowohl durch die Patienten wie auch die Ärzte.

Allergische Reaktionen auf Antibiotika können sehr schwerwiegend sein, zum Beipsiel ein lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock. Forscht man in der Medizin-Datenbank "Medline" der amerikanischen Nationalbibliothek unter den Stichwörtern "antibiotic allergic reaction" nach, erhält man mehr als 9700 Fundstellen aus medizinischen Forschungsaufsätzen (2). Sucht man nach "antibiotic anaphylactic shock", findet man mehr als 1100. Viele Fachaufsätze über diese gravierende Gefahr wurden sogar schon vor 1960 veröffentlicht (3). Angesichts dieser umfangreichen Fülle von Informationen fragt man sich, was die Behörde so lange davon abgehalten hat, das Problem ernsthaft zu erforschen. 

Der übermäßige Einsatz von Antibiotika führt zu einer Antibiotika-Resistenz. Das Center for Disease Control führt auf seiner Webseite aus, dass Antibiotika-Resistenz "für Menschen mit gängigen Infektionen, die sonst leicht mit Antibiotika behandelt werden könnten, sehr gefährlich sein und großes Leiden verursachen kann. ... Einige Resistenzen gegen Infektionen können zum Tode führen" (4).

Allein in den USA "werden jedes Jahr über anderthalb Millionen Kilogramm Antibiotika beim Menschen eingesetzt ... genug, um jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind 10 Teelöffel von reinem Antibiotikum im Jahr zu verabreichen", schreiben Null, Dean, Feldman und Rasio (5). "Beinahe die Hälfte aller Patienten mit Infektionen der oberen Luftwege in den USA bekommen von ihrem Arzt immer noch Antibiotika", obwohl "die Gesundheitsbehörde davor warnt, dass 90 Prozent der Infektionen der oberen Luftwege, einschließlich der Ohrinfektionen bei Kindern, von Viren verursacht werden, und Antibiotika sind bei Vireninfektionen unwirksam. Über 40 Prozent von etwa 50 Millionen Verschreibungen von Antibiotika beim Arzt jedes Jahr waren unangebracht."

Zusätzlich werden in den USA  jedes Jahr unglaubliche 11 Millionen Kilogramm Antibiotika an Masttiere verabreicht, meist um einer Erkrankung vorzubeugen. Sickerwasser aus den Mastanlagen führt dazu, dass unsere Gewässer und unser Essen Antibiotika in geringer Konzentration enthält. Das erhöht die Resistenz gegen Antibiotika beim Menschen (6).

Antibiotikaresistenz und allergische Reaktionen auf Antibiotika gehören weiterhin zu den größten Problemen der Volksgesundheit. Beide Gefahren hängen direkt mit den riesigen Mengen an Antibiotika zusammen, die wir schlucken. Eine Sofortmaßnahme, mit der man die Nebenwirkungen von Antibiotika verringern kann, besteht darin, diese Mittel weniger oft einzusetzen. In den Worten der Autoren der CDC-Studie: "Selbst eine Senkung des Verbrauchs um einen geringen Prozentsatz würde die unmittelbaren Risiken von arzneimittelbedingten Schadwirkungen  herabsetzen."

Andere Behandlungsmöglichkeiten, die ohne Medikamente auskommen, können ebenfalls eine Lösung sein. Der Arzt Robert F. Cathcart beobachtete, dass Vitamin C in hoher Dosierung die vom Patienten benötigte Menge an Antibiotikum drastisch verringerte. Vitamin C wirkt insbesondere auch gegen allergische Reaktionen. Cathcart war Spezialist für allergische Erkrankungen und hatte Jahrzehnte an Erfahrung. Er sagte: "Patienten, die vor der ersten Verabreichung von Penicillin mehrere Tage lang Vitamin C bis an die Durchfallgrenze genommen hatten, entwickelten offenbar keine allergische Reaktion auf Penicillin. Bei mehreren Tausend Patienten, die das erste Mal Penicillin und zugleich auch ihre erste Dosis Vitamin C bekamen, gab es nur zwei Fälle, in denen kurzzeitig ein Hautausschlag auftrat. ... Viele Patienten hatten das Empfinden, dass ihnen das Ascorbat mehr half als Impfungen oder Antihistaminika und abschwellende Mittel" (7).

Damals in den 1950er Jahren fanden Ärzte wie William J. McCormick, M.D., (8) und Frederick Robert Klenner, M.D., (9) heraus, dass Vitamin C in sehr hoher Dosierung auch allein als Antibiotikum wirkungsvoll und gefahrlos eingesetzt werden konnte und dass es zudem sowohl antivirale Wirkung hatte wie auch ein Antihistaminikum war. Dr. McCormick schrieb, von Vitamin C wisse man, dass es "die natürliche Immunabwehr des Körpers gegen Infektionskrankheiten stärkt, indem es die Entwicklung von Antikörpern fördert und Toxine unschädlich macht. Ascorbinsäure ist chemotherapeutisch äußerst wirksam, wenn man sie wiederholt in massiver Dosierung anwendet, 500 bis 1000 mg (stündlich), vorzugsweise intravenös oder intramuskulär. Damit ist der Verlauf von akuten Infektionsprozessen günstiger als bei der Gabe von Sulfonamiden oder aus Pilzen gewonnenen Antibiotika, jedoch mit dem großen Vorteil, dass es keinerlei toxische oder allergische Reaktionen gibt" (10).

Nimmt man mehr Vitamin C, braucht man weniger Antibiotika. Nimmt man Vitamin C zusammen mit einem Antibiotikum, so hat dieses weniger schädliche Nebenwirkungen. Ärzte, die orthomolekular arbeiten (Ernährungsmediziner), berichten das schon seit Jahren (11).

Das CDC weist eine lange und blamable Geschichte des Ignorierens der gefährlichen Nebenwirkungen von Antibiotika auf. Auch heute noch zeigt die Behörde ein auffälliges Desinteresse an ernährungsmedizinischen Alternativen zu Medikamenten. Auf ihrer Webseite findet sich kein einziges Wort darüber, welchen großen Wert Vitamin C hat, um den Bedarf an Antibiotika zu reduzieren oder um die Nebenwirkungen von Antibiotika zu reduzieren.

Zyniker könnten spekulieren, dass die Arzneimittelhersteller einen enormen Einfluss auf das US Center for Disease Control haben.

Was auch immer der Grund dafür sein mag, das Nachsehen haben die Patienten.

Quellenangaben:

(1) Shehab N, Patel PR, Srinivasan A, Budnitz DS. Emergency department visits for antibiotic-associated adverse events. Clin Infect Dis. 2008 Sep 15;47(6):735-43.

(2) http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez

(3) Einige Beispiele:
Arrigo G, D'Angelo A. Achromycin and anaphylactic shock. Riv Patol Clin. 1959 Oct;14:719-22.
Harvey HP, Solomon HJ. Acute anaphylactic shock due to para-aminosalicylic acid. Am Rev Tuberc. 1958 Mar;77(3):492-5. Lythcott GI. Anaphylaxis to viomycin. Am Rev Tuberc. 1957 Jan;75(1):135-8. Farber JE, Ross J, Stephens G. Antibiotic anaphylaxis. Calif Med. 1954 Jul;81(1):9-11. Farber JE, Ross J. Antibiotic anaphylaxis; a note on the treatment and prevention of severe reactions to penicillin, streptomycin and dihydrostreptomycin. Med Times. 1952 Jan;80(1):28-30. Patterson DB. Anaphylactic shock from chloromycetin. Northwest Med. 1950 May;49(5):352-3.

(4) http://www.cdc.gov/drugresistance/community/ abgerufen am September 22, 2008.

(5) Null G, Dean C, Feldman M, Rasio D. Death by medicine. Journal of Orthomolecular Medicine, 2005. Vol 20, No 1, p 21-34. http://orthomolecular.org/library/jom/2005/pdf/2005-v20n01-p021.pdf Auch unter http://www.doctoryourself.com/deathmed.html Siehe auch: Rabin R. Caution about overuse of antibiotics. Newsday. Sept. 18, 2003.

(6) Egger WA. Antibiotic resistance: unnatural selection in the office and on the farm. Wisconson Medical Journal. Aug. 2002.

(7) Cathcart RF. Vitamin C, titration to bowel tolerance, anascorbemia, and acute induced scurvy. Medical Hypothesis, 1981. 7:1359-1376. http://www.orthomed.com/titrate.htm or http://www.doctoryourself.com/titration.html

(8) Saul AW. The pioneering work of William J. McCormick, M.D. J Orthomolecular Med, 2003. Vol 18, No 2, p 93-96. http://www.doctoryourself.com/mccormick.html

(9) Klenner FR. The use of vitamin C as an antibiotic. Journal of Applied Nutrition, 1953. 6:274-278. http://www.seanet.com/~alexs/ascorbate/195x/klenner-fr-j_appl_nutr-1953-v6-p274.htm and http://whale.to/v/c/klenner1.html

(10) McCormick WJ. Ascorbic acid as a chemotherapeutic agent. Archives of Pediatrics NY, 1952. Vol. 69, No. 4, April, p 151-155. http://www.doctoryourself.com/mccormick1951.html

(11) Lesen Sie Forschungsberichte, ungekürzt und von Fachleuten geprüft, kostenlos unter: http://orthomolecular.org/library/jom

Weitere Informationen:

Dr. F. R. Klenners Buch, zusammengefasst unter dem Titel "The Clinical Guide to the Use of Vitamin C," steht ungekürzt im Internet (auf Englisch) unter http://www.seanet.com/~alexs/ascorbate/198x/smith-lh-clinical_guide_1988.htm

Der vollständige Text des Buches von Iwin Stone über die Hochdosis-Vitamin-C-Therapie, betitelt "The Healing Factor," ist gratis zu lesen unter http://vitamincfoundation.org/stone/

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Herausgeber und Begutachter:

Damien Downing, M.D.
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Steve Hickey, Ph.D.
Abram Hoffer, M.D., Ph.D.
James A. Jackson, PhD
Bo H. Jonsson, MD, Ph.D
Thomas Levy, M.D., J.D.
Erik Paterson, M.D.
Gert E. Shuitemaker, Ph.D.

Andrew W. Saul, Ph.D., Editor
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Copyright  Andrew W. Saul. 

Deutsch von Helmut Lasarcyk 2015

Andrew Saul ist der Verfasser der Bücher FIRE YOUR DOCTOR! How to be Independently Healthy (Rezensionen unter http://www.doctoryourself.com/review.html ) und DOCTOR YOURSELF: Natural Healing that Works. (Rezensionen unter http://www.doctoryourself.com/saulbooks.html )

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